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Lou Gehrig #4 im Portrait

Lou Gehrig #4 – Baseball Gott

“Heroes get remembered, but legends never die.”

Babe Ruth #3

Er wurde nur 37 Jahre alt, ist aber auch heute noch, 75 Jahre nach seinem Tod, eine Legende: Heinrich Ludwig, genannt Lou, Gehrig. Von seiner Geburt als Sohn deutscher Einwanderer und seiner Kindheit, die von Armut und Entbehrungen geprägt war, über seine grandiose Karriere als vielleicht größter Baseballspieler der Geschichte bis zu seinem viel zu frühen Tod im Jahr 1941 ist Lou Gehrigs Leben noch heute eine der am meisten beeindruckenden Baseball-Geschichten.

Lous steiniger Weg zum Baseball

Gehrigs erster Versuch im Baseball stellte sich als Eigentor heraus. Anscheinend zog es ihn so sehr zu dem Sport hin, dass er 1921 sein Football-Stipendium an der Columbia University dafür aufs Spiel setzte. Denn obwohl es gegen die Regeln des College-Sports verstieß, spielte Lou Gehrig sogar schon im ersten Semester unter dem falschen Namen „Henry Lewis“ Profi-Baseball. Natürlich flog er auf und wurde für das erste Jahr am College gesperrt. Nach dem Ende der Sperre spielte er wieder brav für das College-Footballteam der Columbia, doch sobald sich ihm wieder die Chance bot, zum Baseball zu wechseln, ergriff er sie. Und das mit einschlagendem Erfolg: Bereits 1923 wurde er entdeckt und direkt bei den New York Yankees unter Vertrag genommen.

Übrigens: Die Yankees blieben daraufhin der einzige Verein, bei dem Lou Gehrig bis zu seinem Karriereende und seinem kurz darauf folgenden Tod je spielte.

Um eine Karriere und ein Leben wie von Lou Gehrig ranken sich gerne und oft Geschichten, Legenden, Mythen. Wie viel Wahrheit in der Geschichte hinter Gehrigs großem Durchbruch steckt, wird heute wohl niemand mehr wirklich beantworten können. Die Legende besagt, dass Wally Pipp, der große Star der Yankees an der First Base, an einem Tag im Jahr 1925 über Kopfschmerzen klagte, weswegen ihn Lou Gehrig als First Baseman ersetzte – und zwar nicht nur an diesem Tag. Nach diesem ersten bedeutenden Erfolg war Gehrig der neue Star und spielte 13 Jahre lang bei jedem Spiel der Yankees, also 2130 Spiele in Folge. Von seinem Karriere-Aus 1939 an blieb dieser Rekord bis 1995 – also fast ein halbes Jahrhundert lang – ungebrochen.

Was Wally Pipp betrifft, so kann man nur munkeln, was wirklich hinter besagter Legende steckte, wahrscheinlich wollte Coach Miller Huggins ihn ohnehin durch Gehrig ersetzen und ergriff die Gelegenheit beim Schopfe. Pipp wechselte nach diesem unrühmlichen Ende seiner Yankee-Karriere zu den Cincinnati Reds, doch 1928 stieg er endgültig aus. Wie das Schicksal so spielt, blieb den folgenden Generationen nicht mehr viel von Pipps sportlichen Erfolgen im Gedächtnis, dafür steht im US-amerikanischen Sprachgebrauch der Ausdruck „to be Wally Pipped“ noch heute dafür, nach einer einzigen, kurzen Pause für immer verdrängt zu werden.

Lou Gehrig – Erfolge, Rekorde, Höhenflüge

Einmal eingewechselt, war Lou Gehrig nicht mehr zu stoppen. Die World Series 1925 verloren die Yankees zwar, aber er und Babe Ruth – der zuvor die Yankees überhaupt erst groß gemacht hatte – nutzten das Turnier, um Rekord um Rekord aufzustellen und sich beim Kampf um die meisten Home Runs der Saison immer wieder gegenseitig zu übertrumpfen.

Und natürlich ließen die Titel nicht lange auf sich warten: Bereits 1927 gewannen die Yankees mit Lou Gehrig und Babe Ruth schließlich mühelos die World Series. Den kleinen Kampf zwischen Gehrig und Ruth konnte Gehrig zumindest dieses Mal für sich entscheiden: Er wurde als bester Spieler der World Series mit dem MVP-Award ausgezeichnet. Und Lou Gehrig wurde nicht müde, weitere Rekorde aufzustellen: 1932 erzielte er in einem einzigen Spiel vier Home Runs, was zuvor keinem anderen Spieler in der American League gelungen war und holte mit den Yankees erneut den Titel der World Series. 1934 errang Lou Gehrig dann – nachdem Babe Ruth bereits bei den Yankees aufgehört hatte – die Triple Crown.

Gegen Ende von Ruth’s Karriere verlor die Rivalität zwischen dem ebenfalls deutschstämmigen Ruth und Lou Gehrig auch ihren spielerischen Charakter. Gehrig begann, den alternden Babe Ruth in den Schatten zu stellen und verdrängte ihn somit langsam, aber sicher von seinem Stammplatz im Team, sodass Ruth Ende des Jahres 1933 die Yankees verließ. In die Rivalität, die sich allmählich zu einer Fehde auswuchs, spielten nun auch private Differenzen hinein und Ruth und Gehrig sprachen jahrelang kein Wort mehr miteinander. Erst bei Lous Verabschiedungszeremonie 1939, bei der er bereits todkrank war, sprachen sie wieder miteinander.

Übrigens: Auch Lou Gehrigs Trikotnummer #4 steht gänzlich im Zeichen der Rivalität mit Babe Ruth. Denn Ruth trug die Nummer #3 auf seinem Jersey und da musste sich Gehrig hintanstellen. Lou Gehrig war einer der bedeutendsten Baseball-Spieler der Geschichte (genau wie Babe Ruth!), doch Ruth hatte schlicht früher bei den Yankees angefangen zu spielen. Außerdem gewann Ruth viele Sympathien durch sein offenes und freundliches Auftreten, während Gehrig zurückhaltender war. „He just went out and did his job every day“, kommentierte dies Teamkollege Bill Dickey. Dass er aufgrund seines introvertierten Wesens von seinem Rivalen in den Schatten gestellt wurde, wurmte Gehrig.

Das unerwartete Aus für Lou Gehrig

Die Yankees blieben auch nach dem Abschied von Babe Ruth obenauf, gewannen 1936 erneut die World Series und dominierten jahrelang die American League. Doch auf dem Höhepunkt seiner Karriere, in der Saison 1938, begann ausgerechnet Lou Gehrig, der Star der New York Yankees, massiv zu schwächeln. Den Grund hierfür entdeckten Gehrigs Ärzte ein Jahr später: Lou Gehrig litt an ALS, der Amyotrophen Lateralsklerose. Die degenerative Erkrankung des Nervensystems bedeutete ohne Wenn und Aber das Karriere-Aus für Lou. Er spielte bereits 1939 nicht mehr bei den Yankees, als diese bei der World Series ihren Titel verteidigten.

New York, die Yankees und ganz Amerika reagierten geschockt auf die Nachricht von Gehrigs Schicksal und entsprechend wurde er in einer gigantischen, berührenden und tränenreichen Abschiedszeremonie gewürdigt, die im Yankee-Stadium stattfand und bei der alles, was Rang und Namen hatte, seine Aufwartung machte. Noch im selben Jahr wurde ihm die Ehre zuteil, in die Baseball Hall of Fame gewählt zu werden und die Yankees beschlossen, seine Spielernummer #4 nicht mehr zu vergeben. Im Rahmen der Abschiedsveranstaltung hielt Lou Gehrig eine Rede, bei der er den legendären Satz äußerte:

„Today I consider myself the luckiest man on the face of the earth“

„Heute betrachte ich mich als den glücklichsten Menschen auf der Erde.“

Zu diesem Zeitpunkt war Gehrig bereits bewusst, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Viel Zeit blieb ihm danach tatsächlich nicht mehr. Am 2. Juni 1941 siegte die Krankheit und seine Frau war an seiner Seite, als er mit nur 37 Jahren starb. Sein früher Tod erschütterte die Öffentlichkeit und hinterließ bleibende Spuren. Es heißt, sogar Präsident Franklin D. Roosevelt habe Gehrigs Frau Blumen geschickt und sein Beileid bekundet.

ALS wird vor allem in den USA noch heute gemeinhin als Lou-Gehrig-Syndrom bezeichnet. Dabei hat die Krankheit durchaus auch nach dem Tod von Lou Gehrig im Jahr 1941 noch einige öffentliche Aufmerksamkeit erhalten. So leidet bekanntlich auch Stephen Hawking an der nicht heilbaren Krankheit, die 2014 zusätzlich durch die von der ALS-Association ALSA gestartete Ice-Bucket-Challenge durch alle Medien ging.

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Image Credits: catwalker / Shutterstock.com, neftali / Shutterstock.com.

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